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Wie eine Pizza, die auf einem heißen Stein geknetet wird

Hallo meine Lieben,

hier auf Bali ist gerade Ferienzeit für alle Schüler und Studenten, weil Galungan gefeiert wird. Das hat hier einen ähnlich großen Stellenwert, wie Weihnachten bei uns.
Auf Grund meiner stetig anhaltenden Internetprobleme (die aber in wenigen Tagen gelöst sein sollen…) kann ich leider immer nur spärlich Berichte schreiben, und sowohl die Sonne, als auch der schöne (neu entdeckte) Strand sind den neusten Berichten ein wenig hinderlich. Aber nichtsdestotrotz möchte ich euch nun von meinen letzten Tagen erzählen.
Letzten Freitag hatten wir die erste Exkursion mit der Universität in ein typisch balinesisches zu Hause. Wir wurden in einen kleinen Häuserkomplex eines Professors eingeladen, der uns dann den hausinternen „Tempel“ zeigte, die Schlafzimmer, das Reislager usw. Davor gab es noch typisch balinesisches Frühstück mit Reiskuchen, Frühlingsrollen und Wasser. Man gewöhnt sich an alles und so übel wie es sich anhört, schmeckt das Zeug meist gar nicht. Wenn ich Uni habe bleibe ich aber bei meinen mit Schokolade oder Marmelade gefüllten Pfannkuchen oder Donuts mit Schokostreuseln. Jedenfalls war die Exkursion interessant, aber auch schön schnell wieder vorbei.
Am selben Tag hatte ich noch ein kleines Intermezzo mit der Polizei. Ich wollte nämlich zum Strand fahren und habe aus Sicherheitsgründen Pass, Führerschein und den ganzen Quatsch im Apartment gelassen. In weiser Voraussicht packte ich schnell noch 100.000 IDR (ca. 8€) ein, falls mich die Polizei wirklich stoppen sollte. An der letzten Kreuzung vorm Strand bin ich dann mit meinem Scooter einen halben Meter zu weit über die Haltelinie gefahren, stand jetzt halb auf einem Zebrastreifen aber noch ein gutes Stück von der roten Ampel entfernt. Dennoch musste mich die Polizei partout an den Straßenrand winken. Apropos: am Morgen dieses Tages habe ich noch geprahlt, dass ich noch nie angehalten wurde, obwohl die Polizei hier doch sehr bevorzugt die „weißen“ Leute anhält. Sie waren sehr freundlich und haben mir den Strafenkatalog auf Indonesisch präsentiert, von dem ich natürlich nicht ein Wort verstehen konnte :) Jedenfalls war das „Über-die-Haltelinie-fahren“ angeblich ca. 500.000 IDR (40€) wert, und das „Nicht-Mitführen-von-Papieren“ ca. 250.000 IDR (20€). Da ich nur die 100.000 IDR (8€) mit mir trug, waren diese den Polizisten natürlich auch mehr als recht. Ein Polizist war etwas traurig, weil er kein Schmiergeld abbekommen hatte und sagte mir, dass ich doch nochmal nach Hause fahren soll um noch 50.000 IDR für ihn zu holen. Nach einem ironischen „natüüüüürlich“ meinerseits haben wir alle einmal gelacht und ich durfte weiterfahren. Leider musste ich nun doch erstmal nach Hause, weil die Polizei mir mein ganzes Geld abgeknöpft hatte und ich mir nun nicht mehr die Rollerparkgebühr inkl. Eintritt zum Strand für 15 Cent leisten konnte…
Am Wochenende war ich noch zu einer Grillparty in einer finnischen Villa eingeladen. Wir haben gegrillt, Billard gespielt und einfach nett zusammen gesessen. (Anmerkung: Nur ein nörgelndes, finnisches Weib hat gestört, das an allem etwas auszusetzen hatte. Zitat von ihr: „Wenn ich zu Hause Pfeffer aufs rohe Grillfleisch mache, dann verbrennt der nicht! Dass der Pfeffer bei dir (mir) jetzt schwarz ist, zeigt eindeutig, dass der Grill viel zu heiß ist…!“
Später erfuhr ich, dass sie zu Hause einen Gasgrill mit regelbarer Temperatur benutzt - und ich (als Grillmeister auserwählt, weil kein Finne Ahnung vom Holzkohlegrill hatte) hatte nicht einmal die Chance die Höhe des Grillrosts zu verändern! Blöde Ziege! )
Am nächsten Tag habe ich mir eine nette „Hot Stone Massage“ gegönnt. Wer jetzt denkt, dass diese 90 Minuten mit Wärme, Entspannung und Wohlbefinden gefüllt waren, der irrt gewaltig! Ich fühle mich wie eine Pizza, die auf einem heißen Stein geknetet wird! Auch mein anfängliches Bitten um eine softe Massage, löste bei der Masseuse kein Erbarmen aus, also wurde fleißig drauf los geknetet und an Entspannung war nicht mehr zu denken. Die heißen Steine hielten, was sie versprachen. Und da die Masseuse wohl nach dem Motto „keine halben Sachen“ lebte, musste ich mir bei manch brennendem Stein auf meinem Rücken immer wieder einreden, dass sie schon wissen wird, was sie mir antut. Erstaunlicherweise habe ich jedoch keinen einzigen Brandfleck irgendwo auf der Haut (wovon ich fest ausgegangen bin!).
Jetzt mache ich mich wieder auf zum Strand, fahre nicht über die Haltelinie an der letzten Kreuzung und packe sogar die Fahrerlaubnis ein.

Viele Grüße ins bitterkalte Deutschland :)

Straßenschmuck anlässlich Galungan's (hier: in der Seitenstraße meines Apartments)
Straßenschmuck anlässlich Galungan's (hier: in der Seitenstraße meines Apartments)

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